„Konstruiert wurde das Grunau Baby im Winter 1930/31 von Edmund Schneider an der Segelflugschule Grunau (heute Jeżów Sudecki). Da Edmund Schneider weitgehend unbekannt war, fragte er Wolf Hirth, ob er mit dessen Namen für das Baby werben dürfe. Daher entstand der gewollte Eindruck, dass der prominente Hirth an der Konstruktion beteiligt gewesen sei.
Edmund Schneider hatte das Baby als Übungsflugzeug mit guten Flugeigenschaften entworfen, während die Gleitleistung nicht mit jener der reinen Leistungssegler mithalten konnte. Ein zentrales Konstruktionsziel war angesichts der meist prekären finanziellen Situation der Segelflugvereine von Beginn an auch die Möglichkeit des Lizenzbaus; Schneider achtete bei der Konstruktion darauf, dass das Flugzeug von durchschnittlichen Segelflugvereinen mit beschränkten Mitteln nach Plänen nachgebaut werden konnte. Diese Möglichkeit wurde weltweit vielfach genutzt. So ist es heute nicht mehr feststellbar, wieviele „Babys“ in allen Varianten tatsächlich gebaut worden sind. Wolf Hirth nennt eine Zahl zwischen 10.000 und 15.000, realistischer dürfte eine Zahl um die 6.000–7.000 sein, wovon allein 4.914 für das NSFK und später 396 für die GST produziert wurden. Dazu kommen noch etwa 300 tschechische Zlín Z-24 sowie 95 schwedische Se-102. Über die Anzahl der bei Nord in Frankreich gefertigten Exemplare liegen keine Informationen vor. Auch bei dieser Zahl bleibt das Grunau Baby das meistgebaute Segelflugzeug und nach dem SG 38 und der Waco CG-4A das meistgebaute motorlose Flugzeug der Geschichte.
Im Dritten Reich bildete das Grunau Baby neben dem SG 38 und dem DFS Kranich die Basis der fliegerischen Grundausbildung. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es praktisch keine segelfliegende Nation, in der nicht Grunau Babys oder deren Abwandlungen den Schulungsbetrieb beherrschten. Auch nach der Wiederzulassung des Segelfluges in der BRD am 28. April 1951 spielte das Baby nochmals eine wichtige Rolle, Schleicher begann mit der Serienproduktion des Baby III und es gab praktisch keinen Verein, der nicht wenigstens über ein Baby verfügte. Selbst 1960 waren noch mehr als 400 Maschinen registriert, obwohl bereits weitaus leistungsfähigere Typen wie Schleicher K 8 oder Scheibe L-Spatz zur Verfügung standen.
Meistgebaute Version war das Baby IIb mit Schempp-Hirth-Sturzflugbremsen, höherer maximaler Startmasse und nochmals vergrößerten Querrudern. Von ihr wurden allein in der DDR von 1952 bis 1957 396 Exemplare produziert und teilweise bis 1979 bei der Gesellschaft für Sport und Technik eingesetzt. Nach dem Fall der Mauer wurden einige Babys reaktiviert und wieder lufttüchtig gemacht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Großbritannien noch 50 weitere Grunau Baby 2B von Elliots of Newbury als EoN Baby produziert und auch in Polen lief in Schneiders ehemaliger Fabrik die Produktion weiter. In der ehemaligen Oberkärntner Flugzeugfabrik Oberlerchner in Seeboden wurden ab 1949 Flugzeuge gebaut, darunter auch das Grunau Baby IIb mit einem von den übrigen Herstellern abweichenden Seitenruder.
== Technische Daten Grunau Baby IIb ==
aus Wikipedia „Grunau Baby“